Trachtenkunst mit Kronen: Als Teil der Gemeinschafts-Ausstellung Kunst in Dachsbach mit 30 regionalen und überregionalen Kunstschaffenden aus den Bereichen Malerei, Bildhauerei und Installation war ich eingeladen, vom 12.-14.7. einige meiner Kunsttrachten zu zeigen, mit denen ich mich seit 2010 beschäftige. Inspiriert von regionalen Trachten und traditionellen Handarbeitstechniken, von Brautkronen und Alltagsmüll, von Fundstücken und Frauenbildern, von Religionen und der Welt erzählen sie vom Werden, Hoffen, Aushalten und Vergehen, von Kulturfusion und Heimatmix.
Sie heißen Schwärzester Wald (Schwarzwaldtracht mit Fahrradschläuchen), Energiekrise (Altkleider, Trachtenstrüpfe, Elektrokabel), Trachtenpunk (Lederjacke, Trauerschürzen, Flaschendeckel), Was bleibt (Plastiktüten, Dosenlaschen,Traueranzeigen), Kirschgartenkönigin (Sari-Reste, Kaurimuscheln, oberfränkischer Kronkorken-Flitterkranz), Me Maryam (schwäbisch-afrikanisch mit Heiligenbildern, Radhauben-Headpiece), Lady Shallott (Marburger Stickerei, Garnreste, Klosterarbeiten) und Alpha Omega (Stickmustertuch, Dosenkrone, Fundstücke aus Finnland, dem Orient und Südamerika).
Im besonderen Ambiente des Kaffeehaus im Aischgrund durfte ich den historischen Saal mit meinen gekrönten Figurinen bevölkern und zusammen mit ausgewählten Bildern unserer Fotoshootings, sowie eigenen Gedichten inszenieren. Außerdem präsentierten wir hier zum ersten mal auch Markus neues Produkt: die Freizeitkrone / Selbstwertkrone und konnten gleich mehreren Krönungen beiwohnen. Zur Ausstellung kamen an diesem Wochenende viele Besucher aus Nah und Fern in das mittelfränkische Dachsbach angereist und nutzten die Gelegenheit, mit den Künstlerinnen und Künstlern ins Gespräch zu kommen.
Auch wir lernten interessante Menschen kennen, philosophierten, lachten und knüpften neue Freundschaften. So oft es ging hingen wir an der Tabubrechenden, aufklärerischen, Schnapsreichen Sarg-Bar von Death Positiv ab, zusammen mit Verena von Rimaneo-Erinnerungskunst, den German-Design-Award-Gewinnerinnen von Urnfold, Billy von Windflug, Trauerbegleiter und Vernetzer Joerg Kosmak, sowie den herzerfrischenden Gastgebern Arnd und Michaela Erbel. Freibäcker Arnd ist berühmt für seine Sauerteigwerke und wie ich Bayern-Botschafter. Das Thema Tod und Vergänglichkeit war nur eins von vielen auf dieser Ausstellung, aber es hat uns alle verbunden und an das wunderbare Geschenk des Lebens erinnert, das wir feiern wollen, so oft und gut es geht! Bei Kunst in Dachsbach ist uns das zumindest schon mal sehr gut gelungen.